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Es begab sich zu der Zeit, da ich mich sehr viel in einem dieser schmutzigen IRC-Perversenchannels herumtrieb und mich mit einem Typen namens Peter [alle Namen geändert] sehr gut verstand ... und das nicht nur, wenn wir uns über Wäschetrockner unterhielten. Zu der Zeit vergnügte ich mich noch mit willenloser Unterwerfung, Peter definierte sich als Dom und Dom only (das hätte mich stutzig machen sollen). Und es ergab sich also eine Mitfahrgelegenheit und so beschloß ich, Peter besuchen zu gehen, und ich beschaute meinen Plan und sah, daß er gut war.

Nach einer sehr lustigen Autofahrt, die uns durch flache Lande führte, die mir Bergzicklein beinah exotischer schienen als Menhire und Pyramiden und dem vielfach penetrant wiederholten und belachten Ausruf "ich will Kühe" gelangten wir schließlich in den Wohnort des besagten jungen Mannes, der sich mir selbst als einmeterachtzig und recht athletisch beschrieben hatte, und meine Freunde Tiffy und Samson [ich sagte doch, alle Namen geändert] lieferten mich also bei Peter ab, der in einem inspiriert geplanten und sehr vernachlässigten Betonturmzubabel auf dem Campus der Universität lebte. Das erste Treffen war flabberghasting ... später sagte Tiffy, sie habe ihn gesehen und sofort und einzig und allein dies Wort "birnenförmig" gedacht. Und in der Tat, diese Assoziation war nicht ganz abwegig - zwar wirkte er weder so verlockend noch süß wie eine dieser reifen Früchte, doch, ja, die Form stimmte. Ich überragte ihn um einige wenige cm, doch er glich das durch seinen Bauchring, sein fliehendes Kinn und sein bereits spärlicher werdendes Haar spielend aus. Ich will hier nicht böse sein, aber er war in etwa so athletisch wie eine Gummiwärmflasche, und etwa so einsachtzig wie ich, wenn nicht sogar weniger. Nach recht kurzer Zeit stellte sich überdies heraus, daß seine sexuellen Erfahrungen, von denen er mir erzählt hatte, rein virtueller Natur gewesen waren und er ein Jungfern.

Nun ja. Mein erster Gedanke war "auf die Knie" oder so was ähnliches. Wir umarmten uns - er mich herzlich, ich ihn halbherzig. Seine Wohnung war kleiner als meine, dafür aber häßlicher. Sein Balkon war dafür etwa so groß wie die Lüneburger Heide, was gut war, denn ich mußte da immer raus, wenn ich rauchen wollte. Er hatte eine sun station und einen Terminalableger am Bett ... denn auf 12 qm kann man ja schlecht jedesmal den weiten Weg zum Rechner zurücklegen. Er bekochte, betüddelte und umwarb mich, er wäre ein wunderbarer Haushaltssklave, dacht ich immer. Zuvor hatte ich, nichtsahnend und doch mit allem rechnend, noch überlegt, ob ich seinem Strumpfhosenfetisch und überhaupt ihm sexuell entgegenkommen sollte ... er wirkte nicht unanziehend im IRC ... aaaaaaaaber daran war - zumindest von meiner Seite - kein Gedanke mehr zu verschwenden, nachdem ich ihn gesehen hatte. (Ich lasse hier die uninteressanten Unterhaltungen über seine sun station sowie einen haarkleinen Bericht mit übelmeinenden Bemerkungen über Männer, die meinen, sie seien Mario Lanza und dies ausgerechnet zu Platten von Marillion lautstark unter Beweis stellen wollen, aus.)

Es kam der nächste Tag und wir begaben uns zum Bahnhof, von wo aus wir in schicken Zügen mit jeder menge orangefarbenen Plastikkleinteilen (nicht verschlucken!) uns in die große Stadt verfrachten ließen. Ha ... zuvor ... also zuvor war es so, daß wir übereinkamen, uns gut anzuziehen für unseren kinky Ausgehtag ... Peter kündigte mit Fanfaren in der Stimme an, er werde in Leder gehen, ich beschloß, einen langen schwarzen Samtrock, dazu einen Samtbody mit lecker Dekolletee anzuziehen ... ich will nicht angeben, aber damals war ich noch wirklich sehr schlanken und ranken und es sah recht spektakulär und irgendwie auch richtig gut aus. Als wir beide "umgezogen" voreinanderstanden, mußte ich feststellen, daß des Peters Vorstellung von "in Leder" gehen bedeutete, daß er eine abscheuliche billige 80erjahre Patchworklederjacke zu einem zu engen, seinen Bauch unvorteilhaft betonenden Rolli und schwarzen Karottenjeans trug. Echt kinky.

Nun ja. wo waren wir ... Bahnhof ... Zug ... Ankunft in der großen Stadt ... schöner Bahnhof dorten. Erste Station: Foltermuseum. Ich erinner mich lediglich an diesen wunderschönen Sessel, der ganz über und über gespickt war mit spitzen Holzpflöcken und sehr ästhetisch wirkte, wie ein 60erjahre Kunstobjekt, sowie an die Arschbirne. Danach schlenderten wir durch die Straßen und es geschah das eine oder andere Mal, daß sich Menschen nach mir (MIR) umblickten, wohl ob des Gewandes. Peter aber meinte, die Leute fänden wohl, wir seien so ein tolles Paar (er war ein Meister der subtilen Anspielung), und ich beließ ihn in dem Glauben.

Wir waren dann noch in ein, zwei kinky Buchläden und Sexshops, in denen Peter sich immer den abscheulichsten Dingen zuwandte, etwa Strumpfhosenanzügen in rot und ähnlichem. Wer's mag. Wir zogen weiter, um zu diesem Fetischladen zu gehen ... auf dem Weg dorthin gerieten wir in eine gay pride party der SM/Ledertucken und ich war sehr erfreut ob der Menge an wohlgestaltem Fleische, die es zu beschauen gab, aber auch ob der Fröhlichkeit der jungen Menschen. Ich machte meine erste Erfahrung mit Flüssiglatex, als ich mich mit einem T-Shirtverkäufer unterhalten wollte und mich zu diesem Zweck nach vorn beugte und mit der Hand in einer Schüssel Gummiflobber landete ... nie wieder werd ich sagen, daß die "sie baden gerade ihre Hände drin" Werbung schwachsinnig sei. Jedenfalls war der T-Shirtverkäufer ein ganz netter und er schenkte mir ein XS T-Shirt von der pride party, weil er die eh nicht verkaufen konnte, da die Jungs alle so muschkelbepackt waren. Etwas fassungslos nahm ich die Bemerkung von Peter zur Kenntnis, ich möge doch bitte dieses T-Shirt nicht auf dem Campus tragen. Ich bürstete sie mir aber um des lieben Friedens willen vom Ärmel und wir zogen weiter in die Welt und in oben erwähnten Laden.

Dorten verliebte ich mich gar sehr in ein Korsett, das sehr martialisch zu wirken beliebte ... die dort arbeitenden Damen, britishen und czechischen Ursprungs wohl, waren sehr nett, bis ... ja , bis Peter mich nach unten zerren wollte. Da mußte ich mein Täschlein abgeben und wir stiegen hinab zu den Gasmasken und aufblasbaren Einsperranzügen und Peter lief der Sabber ein wenig aus dem Munde und mir gefiel es nicht, ich fand es eher komisch, weil ich Gasmasken und aufblasbaren Ballgags nix abgewinnen kann. Immer wenn ich in die Nähe eines auch nur im entferntesten dominant wirkenden Outfits kam, zog er mich fort davon und ich war kurz vor kiebig.

Wir zogen also weiter zum geplanten Höhepunkt des Tages: dem Besuch bei [zensiert]. Draußen ward noch heller Nachmittag, das Tor zur Straße stand weit offen, und schon von durten konnte man sehen, daß das Etablissement nur spärlich besucht war ... direkt im Sichtfeld allerdings war ein fetter alter Dom in Lederhose und Schiesserdoppelrippunterhemd und sein leichtbeschürzter Sklave, der, gerade als wir eintraten, mit Holzwäscheklammern von der linken Hand über die Brust zur rechten bestückt wurde. Wir setzten uns in eine Ecke und bestellten eine Cola. Peter erkannte einen jungen Mann, mit dem er sich bei einem seiner vorherigen Besuche schon unterhalten hatte. Inzwischen, ich gebe es zu, war meine Enttäuschung ob seiner doch recht fehlfarbenen Selbstdarstellung einem guten Schuß Mitleidigkeit gewichen (ich weiß, das klingt arrogant, na und, mir doch egal) und so erlaubte ich Peter, anhand meiner Hände einige neue Knoten zu demonstrieren. Zudem setzte ich mich ein bisserl devot neben ihn (die Arme hinter dem Rücken verschränkt, sein Traum) ... es ist so einfach, eine dickliche Jungfrau glücklich zu machen. Jedenfalls kriegte er sein dumpfglückliches Grinsen nicht mehr aus dem Angesichte und er hatte auch große Mühe, seinen kleinen Ständer in seinen zu engen Karottenjeans bequem zu lagern.

Am Nebentisch ging unterdessen das Spiel weiter ... der Sklave mußte den Aschenbecher vom Nebentisch holen, der Herr goß ihm etwas Bier dorthinein, der Sklave schlürfte sein Bier am Boden aus dem Aschenbecher. Peter und ich unterhielten uns ein bißchen über die Fetischbilder an der Wand und sippten an unseren Colas. Der alte Dom unterhielt sich, während sein Sklave sein Bier aus dem Aschenbecher schlürfte, angeregt mit einem der anderen Gäste. Als dieser wieder den Tisch verließ - nur für einen Moment - packte der alte Dom eine Tüte aus und entnahm dieser einen Dildo von grauenhaftem Ausmaß, unfickenglaublich riesig war das Ding, so mächtig wie ... wie ... wie ... die Schaltzentrale der Macht selbst. Er befahl seinem Sklaven, in Position zu gehen, glitschte ihm beiläufig etwas Creme auf den Anus und schob ihm dann den Dildo mit unglaublich routinierter Geschwindigkeit in den Arsch. Dabei - ich schwörs!- starrte er mir die ganze Zeit direkt in die Augen und freute sich tierisch über meinen wohl doch zumindest anerkennenden Gesichtsausdruck. Der andere Gast kam zurück und er (der Dom, nicht der Gast) schob dem Sklaven das Ding bis zum Anschlag rein, schnappte ihn am Geschirr und bewegte ihn vor und zurück, während er sich weiter angeregt mit seinem Tischnachbarn unterhielt. Ich war beeindruckt.

Kurz eh wir uns wieder auf den Weg zum Bahnhof machten - wir hatten unsere Cola ja getrunken, und Peter wollte nicht zwei bezahlen - wurden wir von den durchaus attraktiven Inhabern des Clubs zu einer Privatfete am selben Abend eingeladen. Peter lehnte dankend ab, ich war nicht unfroh darüber. Ich hätte ihn ums Verrecken nicht im Lederschurz sehen wollen. Nachdem wir das Lokal verlassen hatten, konnte ich nicht mehr an mich halten, ich rief laut aus MANN WAR DER RIESIG SO EIN RIESENDILDO und mußte dann sehr lachen, Peter allerdings konnte irgendwie nicht mitlachen, weil es ihm sehr peinlich war, daß ich mich so gebärdete. Im Vergleich zu ihm war ich wirklich so locker und leicht wie Milky Way.

Wir fuhren zurück und nur um ihn zu ärgern, wiederholte ich meinen SO EIN RIESENDILDOspruch noch einige Male laut und in mehreren Sprachen und er ward immer sehr beschämt ... ich schwörs, er wär der geborene Sub, es ist so einfach, ihm die Schamesröte ins Gesicht zu treiben. Wir kehrten dann zu ihm nach Hause zurück und ich mußte unglückseligerweise, da es mir an Geld fehlte, und Tiffy und Samson [jaja, Namen geändert] offensichtlich einen schönen und verlängerungswürdigen Aufenthalt im Nachbarort hatten, noch 2 weitere Tage mit dem jungen Mann verbringen ... versteht mich nicht falsch, wir verstanden uns schon gut, aber er war einfach zu unterwürfig, zu sehr bemüht, ein guter Gastgeber zu sein, zu sehr "kann ich dir einen Tee machen, kann ich dir was zu essen anbieten, kann ich bitte von dir entjungfert werden"... ich war jedenfalls schließlich sehr froh, als mich Tiffy und Samson zu einem Zeitpunkt abholten, als ich noch einen glaubhaft herzlichen Abschied vortäuschen konnte. Und Piggeldy ging mit Frederick [nein, Namen nicht geändert] nach Hause.

Nachwort: er hat sich in mich verliebt. Natürlich. Und ward sehr bitter, daß ich ihn verschmähte. Inzwischen aber, 2 Jahre später, sind wir ganz ok-ene Freunde und wir könnnen sogar über unsere "fast-Beziehung" (zumindest aus seiner Sicht) witzeln. Das ist das Ende meines Berichtes und ich hoffe, es ward euch nicht zu langweilig, liebe Leserinnen. Mir ist bis heute ein Strumpfhosenfetisch unverständlich. Aber ich glaube, das macht nichts. Manchmal denk ich noch an den versaut grinsenden, gelangweilten alten Dom, der in der einen Hand das Bier hatte, und mit der anderen seinen Sklaven so lässig und beiläufig in den Arsch fickte, als streichle er seinen Oberschenkel gedankenverloren ... das war, glaub ich, ein wahrer Meister. Aber vielleicht auch nicht.

F, 28

 

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